Android 12 – Alle Neuigkeiten

Mit Android 12 lag das erklärte Ziel ein Betriebssystem zu erstellen mit welches so individuell ist wie es nur geht. Dazu überarbeitete Android die gesamte Benutzeroberfläche überarbeitet und mit neuen Formen und Helligkeitsoptionen wie einer neuen Farbpalette versehen. Außerdem wurde an der Performance gearbeitet damit alle Animationen noch flüssiger als zuvor sind. Neben dem was man direkt sehen kann wurde auch viel unter der Haube gearbeitet und man hat versucht Android noch sicherer und mit mehr Privatsphäre Features zu versehen.

Design – „Material You“

Angefangen bei dem Design will Android mit ihrem neuen Design „Material You“ einen Look erzeugen der sich nicht nur durch das gesamte Betriebssystem zieht, sondern sich auch in den Apps fortsetzen soll. Die ersten Apps, die dieses System unterstützen sind die Vorinstallierten Apps. Hierbei setzt Android auf Personalisierung, indem sie es dem Nutzer erlauben Farben aus dem Hintergrundbild zu nehmen und für Bedienungselemente wiederzuverwenden. Auch die Widgets bekommen mit Material You die Fähigkeit sich farblich anzupassen. Neben der äußerlichen Veränderung der Widgets gibt es auch das neue People Space Widget welches verschiedenen Apps vereinen soll und so eine an ungelesene Nachricht erinnern soll. Außerdem soll man innerhalb sehen können, wann man einer Person das letzte Mal geschrieben hat und einen außerdem noch an Geburtstage erinnern soll.

Privatsphäre und Datenschutz

Doch Android 12 soll nicht nur von außen glänzen, sondern auch in Sachen Privatsphäre und Datenschutz mit neuen Funktionen glänzen. Da wäre als erstes das Privacy Dashboard, welches einen anzeigen soll, welche Apps wann auf den Standort, die Kamera und ähnliche Funktionen des Gerätes die für den Datenschutz interessant sind zugegriffen hat. Außerdem bietet Android 12 die Möglichkeit bestimmten Apps nur einen ungefähren Standort zu übermitteln. Um immer zu wissen, ob eine App gerade auf die Kamera oder Mikrofon zugreift, fügt Android einen Indikator ein, der wie bei iOS einem anzeigt, was gerade verwendet wird. Doch dabei bleibt es nicht. Neben dem Zugriff auf Kamera und Mikrofon sieht man jetzt auch welche App auf die Zwischenablage zugegriffen hat. Zu guter Letzt soll Android 12 auch das unnötige Auslesen von Daten über die Nutzeraktivität verhindern und den Apps nur noch eine zurücksetzbare MAC-Adresse senden.

Neue Mitteilungszentrale

Damit auch die Benutzerfreundlichkeit nicht zu kurz kommt überarbeitet Android seine Mitteilungen und will diese besser anordnen, um so mehr Informationen übersichtlicher zu präsentieren. Um auch das Teilen von Daten zu vereinfachen, führt Android Nearby Share ein und schafft damit eine Alternative zu Apples AirPlay für Android. Für Googles Handy gibt es dann gleich noch ein paar weitere Funktionen wie eine erweiterte Gestensteuerung und weitere Möglichkeiten Screenshots aufzunehmen und zu bearbeiten. Abschließend reduziert Android noch die Leistung die Wichtige Systemdienste brauchen um bis zu 22 und verlängert damit die Akkulaufzeit vieler Geräte. Außerdem kann man mit Android 12 wichtige Aktualisierungen direkt über den Play Store installieren ohne ein vollständiges Systemupdate durchzuführen.

aber diese neuen Features kennen Samsung-Nutzer schon seit Jahren

Google hat mit Android 12 viele Neuerungen in das Betriebssystem gebracht, das dadurch einen sehr großen Schritt nach vorne macht und als einer der wichtigsten Releases der letzten Jahre gilt. Aber Google ist nicht nur Vorreiter, sondern lässt sich (vernünftigerweise) auch an anderer Stelle inspirieren. Mindestens fünf neue Features von Android 12 kennen Samsung-Nutzer schon seit Jahren.

Android 12 ist für das Android-Ökosystem ein großer Schritt und neben den Pixel-Nutzern durften sich auch schon einige Besitzer von Samsung-Smartphones über das Update freuen. Bei diesen könnte es allerdings nicht ganz so interessant gewesen sein, denn Samsung nimmt nicht nur selbst umfangreiche Anpassungen vor, sondern hatte einige Features schon länger im Gepäck. Natürlich lässt sich Samsung genauso bei Google inspirieren wie andersherum, doch bei Android 12 hat Google wohl mehrfach nach Südkorea geblickt. Was absolut nichts Schlechtes ist.

Scrolling Screenshots

Die Scrolling Screenshots waren bei Google ein großes Thema: Mit Android 10 hat man es nicht geschafft und sogar als nicht umsetzbar beschrieben. Bei Android 11 wollte man es bringen, hat es dann aber doch wieder zurückgezogen, um es „richtig“ zu machen. Erst mit Android 12 schafft man nun den Schritt, die gesamte Oberfläche auf einem Bildschirmfoto festzuhalten. Für Android ist das ein großer Schritt, doch Nutzer von Smartphones anderer Marken haben das zum Teil schon seit Jahren – auch bei Samsung.

Natürlich ist es Geschmackssache, aber die lange Wartezeit auf Googles Umsetzung hat sich gelohnt, denn man es komfortabler und einfacher gelöst als Samsung.

Dynamische Themes

Das Material You-Design ist DAS große Thema bei Android 12 und bringt etwas mehr Schwung und Farbe in das Betriebssystem. Die auf den ersten Blick willkürlich ausgewählten Farbkombinationen basieren bekanntlich auf den dominierenden Farben des Homescreen-Wallpapers, was von Google als „Dynamic Theming“ beschrieben wird und derzeit nur auf den Pixel-Smartphones zur Verfügung steht. Aber selbst das ist für Samsung-Nutzer nichts Neues, denn mit einem Lock Module bietet man „Theme Park“ schon seit 2019.

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Systemweite Suchfunktion

Mit Android 12 führt Google die systemweite Suchfunktion ein, die sowohl Apps als auch Systemeinstellungen und weitere zugängliche Oberflächen durchsuchen kann. Für Nutzer anderer Smartphones oder Launcher ist das längst nichts Neues mehr und bei Samsung findet man so etwas mindestens seit dem Jahr 2014. Auch die Google-App bzw. der Pixel Launcher boten immer wieder eine erweiterte Suchfunktion, aber ganz so weit wie bei Android 12 ging das bisher noch nicht.

Einhandmodus

Leider sind Smartphone-Displays in den vergangenen Jahren schneller gewachsen als es die Evolution bei den Daumen der Menschen geschafft hat. Das ließen die Ingenieure allerdings ungeachtet, sodass mit Software nachgeholfen werden muss. Viele Smartphone-Hersteller haben selbst einen Einhandmodus umgesetzt, der die Inhalte auf dem Display zusammenschiebt und in die Reichweite des Daumens verkleinert. Samsung bietet schon seit langer Zeit die Möglichkeit, den gesamten Inhalt nach unten rechts oder unten links zu rücken.

Google bietet mit Android 12 nur die Möglichkeit, den gesamten Inhalt nach unten zu holen. Sieht auf jeden Fall schicker aus, aber wer mit dem Daumen nicht auf die andere Seite des Smartphones gelangen kann, wird das nicht als vollständig hilfreich erachten.

Stark verändertes Power-Menü

Das Power-Menü hat in jedem Betriebssystem sehr simple Aufgaben, doch weil es mittlerweile eines der wenigen Dinge ist die sich noch per Hardware-Taste erreichen lassen, wollten die Hersteller diese Chance nutzen. Google hat das Menü schon mit Android 11 vollständig umgebaut und hat dort den Google Assistant, Smart Home-Kontrollen und Google Pay untergebracht. Mit Android 12 hat man das ein klein wenig zurückgenommen, doch das übliche Menü zum Ausschalten oder Neustarten gibt es auch heute erst optional.

Samsung geht diesen Weg schon länger und hat die Kontrollen zum Ausschalten oder Neustarten direkt in die Benachrichtigungsleiste gepackt. Es ist zu erwarten, dass alle Hersteller in Zukunft weitere Experimente und Umbauten mit diesem Bereich machen. Der klassische Weg lässt sich zwar bei Google wiederherstellen, aber wie lange das noch so sein wird, steht in den Sternen.

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[AndroidPolice]

Android 12: Das sind die wichtigsten Neuheiten im großen Update

Jedes Jahr eine neue Android-Version. Doch diesmal hat Google mehr überarbeitet. Es bietet ein frisches Design und viele Anpassungen an den Nutzer. Wir zeigen euch, was sich mit Android 12 alles getan hat.

Mit der Veröffentlichung des Google Pixel 6 und 6 Pro ist nun Android 12 ganz offiziell. Es rollt in Wellen für alle Besitzer eines Pixel-Smartphones ab der dritten Generation (Pixel 3, 3 XL, 3a etc.) aus. Andere Hersteller wie Oppo, OnePlus, Samsung arbeiten ebenfalls fleißig an ihren Android-12-Updates. Diese dauern aber noch eine Weile.

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Google hat mit Android 12 seine komplette Nutzeroberfläche umgekrempelt und vielfältiger gemacht. Dazu wurden viele Sicherheitsfunktionen hinzugefügt und andere nochmals verbessert. Die größte Änderung bleibt aber die neue Designsprache „Material You“.

Material You

Die Überarbeitung beginnt beim Sperrbildschirm: Eine große zweireihige Uhr in der Mitte des Bildschirms, wenn keine Benachrichtigungen vorliegen.

Wenn Alarme, Benachrichtigungen etc. eintrudeln, platziert sich die Uhr links oben. Darunter ist das Datum, die Temperatur und das Wetter. Auch das kleine Schloss-Symbol ist weiter nach unten gewandert.

Einer der Aspekte von Material You ist Feedback mit kleinen Animationen. Diese sind überall und lassen das System deutlich lebendiger wirken.

Wenn mit dem Fingerabdruck entsperrt wird, gibt es einen kleinen Welleneffekt in der Nähe des Sensors. Auch wenn auf den Powerbutton gedrückt wird, gehen davon kleine Wellen aus. Ebenso wenn das Gerät mit einem Kabel oder Ladegerät geladen wird. Es gibt auch ein etwas hübscheres 3×4 Nummernfeld zum entsperren.

Auf dem Homescreen ordnet sich alles dem Wallpaper unter. Über eine Theme-Engine werde die Farben aus dem Hintergrundbild genommen und als Akzentfarbe für das gesamte System verwendet. Buttons, Tasten, Slider und so vieles mehr ist dann in den Farben des Wallpapers gehalten.

So ziemlich alle Google-Apps arbeiten ebenfalls mit den Akzentfarben des Systems. Damit soll Android an den Nutzer angepasst und deutlich individueller sein. In den Einstellungen kann aber auch eine eigene Farbe gewählt werden.

Ansonsten hat man kleinere Verbesserungen am Homescreen vorgenommen: At a Glance ist nun linksanliegend, die Suchleiste ist etwas dicker, es gibt ein überarbeitetes Shortcut-Menü bei Apps und viele weitere kleine Details.

Swiped man von oben nach unten zeigt sich die nächste Neuerung: Die Schnelleinstellungen wurden überarbeitet. Alles ist nun größer, hat eine Pillenform und ist übersichtlicher. Es werden weniger Schnelleinstellungen auf einem Blick angezeigt, die vorhandenen sind aber leicht zu bedienen und enthalten mehr Details.

Ganz unten befindet sich nun auch das Power-Menü (Ausschalten, Neustarten, Standby, Notruf). Denn ein langer Druck auf die Power-Taste ruft nun den Google Assistant auf. Das kann aber unter Einstellungen -> System -> Gesten -> Drücken und halten Power-Button geändert werden und das klassische Power-Menü eingestellt werden.

Zu guter Letzt wurde auch der Lautstärke-Regler an das neue Design (Pillenform und Akzentfarbe) angepasst.

Apps, Widgets und Anpassungen

Startet man eine App gibt es einen Splash-Screen, der für einige Momente zu sehen ist. So gibt es beim Druck auf Gmail eine nette kleine Animation.

Ganz oben bei der App-Übersicht gibt es ein Suchfeld für so ziemlich alles auf dem Smartphone: Einstellungen, Apps, Kontakte, Schnelleinstellungen und mehr. Damit soll dem Chaos bei unzähligen Apps und Einstellungen Einhalt geboten werden.

Die Einstellungen sehen ebenfalls anders aus. Es gibt einen großen Header, der anzeigt wo ihr euch gerade befindet. Damit befinden die einzelnen Einstellungen weiter unten und damit näher an euren Daumen. Es soll damit leichter zu navigieren sein.

Wenn ihr beim Scrollen einmal das Ende einer Seite erreicht habt, gibt es nun einen Hüpf-Effekt. Drückt man einen Menüpunkt länger, gibt es den bereits bekannten Wellen-Effekt. Es ist also nahezu jedes Element in Android 12 auf irgendeine Art animiert und gibt Feedback.

Auch die Übersicht aller geöffneten Apps wurde etwas überarbeitet. Das App-Symbol ist nun losgelöst von der App-Vorschau. Bei bestimmten Apps, wie Google Chrome, soll es spezielle Buttons geben. Damit URLs oder andere Dinge gleich von hier kopiert werden können.

Drückt man eine der App-Vorschauen länger erscheint auch direkt ein Teilen-Menü mit Kontakten, mit dem Screenshots von geöffneten Apps geteilt werden können.

Google hat ebenfalls stark an seinen Widgets gearbeitet. Diese haben nun runde Ecken und wirken moderner gestaltet. Natürlich halten sie sich an die „Material You“-Designregeln und spiegeln die Akzentfarbe wider.

Es gibt zudem noch ein Unterhaltungs-Widget, das die letzten Nachrichten und Kontakte anzeigt. Das funktioniert mit Google-Apps aber auch mit Drittherstellern, wie WhatsApp.

Eine lang geforderte Funktion ist ebenfalls eingezogen: Scrollende Screenshots. Damit wird quasi ein langer Screenshot einer App erstellt, bis das Ende einer Seite erreicht ist oder ihr es beendet.

Besonders praktisch für Chat-Verläufe. Nachdem ihr einen Screenshot gemacht habt, gibt es in der linken Ecke einen Button, mit dem ihr diese Funktion starten und anpassen könnt.

Es gibt auch ein neues Spiele-Dashboard mit dem ihr deutlich schneller Screenshots machen, Aufnahmen starten und FPS anzeigen könnt. Es lässt euch darüber ganz leicht einen Stream auf YouTube starten und optimiert die Leistung eures Smartphones für Gaming.

Privatsphäre und Sicherheit

Der zweite große Eckpfeiler von Android 12 ist Privatsphäre und Sicherheit.

Sobald eine App euer Mikrofon oder die Kamera verwendet gibt es oben in der Statusbar einen farbigen Indikator. Ähnlich wie es Apple mit iOS 14 eingeführt hat. Es gibt in den Schnelleinstellungen auch zwei neue Buttons um die Kamera oder das Mikrofon zu deaktivieren.

In den Einstellungen findet ihr unter Privatsphäre nun auch ein überarbeitetes Dashboard mit einer Übersicht all eurer App-Erlaubnisse. Welche Apps haben auf welche Funktionen in den letzten 24 Stunden zugegriffen wurde.

Wenn eine App euren Standort anfragt, könnt ihr dieser nun auch einen groben Standort mitteilen. Nicht jede App braucht eure genauen GPS-Koordinaten. Android meldet euch nun auch, wenn eine App auf euer Clipboard zugreift.

Es gibt nun auch einen neuen Sicherheits-Hub, der eine Übersicht an Informationen wie Updates, Fingerabdruck, Google Account Security Checkup und mehr bietet. Das sind alles keine neuen Funktionen, aber alle schön gesammelt unter einem Menüpunkt.

Die News könnte noch so viel länger sein, da es noch viele kleine Änderungen gibt. Aber ein großer Spaß an neuen Android-Versionen liegt am Entdecken.

Wer ein Google Pixel ab der dritten Generation besitzt, kann jetzt unter Einstellungen -> System -> System Updates nachschauen, ob für ihn schon das Update auf Android 12 angekommen ist.

Habt ihr schon Android 12 auf eurem Smartphone? Falls ja, lasst uns eure Meinung in einem Kommentar wissen.

Jarosław Kułak
Jarosław Kułak

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