So retten Sie Ihre Smartphone-Daten für den Notfall

Ein unachtsamer Moment und das Handy ist kaputt. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Smartphone-Daten für so einen Notfall retten können. © michaelheim /

Zugegeben: Der Weg zu einem umfassenden Android-Backup ist immer noch mühsam. Am besten klappt es mit Administratorrechten. Doch das Rooten eines Smartphones ist bekanntlich mit Risiken wie Garantieverlust verbunden.

Problematisch ist vor allem die Sicherung der App-Daten und -Einstellungen. Das liegt daran, dass es Sache der Entwickler ist, ob und wie sie die systemseitigen Möglichkeiten unterstützen. Sind die App-Daten nicht zugänglich, werden diese weder über Googles Cloud-Sicherungen noch über die Backup-Apps eines Drittanbieters einbezogen.

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Das gilt auch für lokale Datensicherungen über die Android Debug Bridge (ADB). Dabei wird das Backup über einen Kommandozeilenbefehl am PC via USB-Verbindung angestoßen. Prinzipiell geht das auch heute noch, obwohl Google diese Funktion schon länger nicht mehr unterstützt.

Allerdings waren in unseren Praxistests mit unterschiedlichen Smartphones die Sicherungsdateien derart unvollständig, dass wir diese Variante als nicht mehr zielführend erachten. Mehr Sinn macht hier ein pragmatischer Ansatz, und der lautet: Zumindest die relevanten, ohne Weiteres zugänglichen Daten sollten regelmäßig gesichert werden.

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1. Google Cloud

Der komfortable Weg zum Backup führt über die Cloud. Wer ein Google-Konto verwendet, kann mit der in Android (ab Version 6) integrierten Lösung seine Datensicherungen verschlüsselt auf dem Speicherdienst Google Drive – am besten im heimischen WLAN – hochladen und für den Notfall vorhalten. Gesichert werden unter anderem auch Apps, zumindest ein Teil der App-Daten, die Anruflisten sowie Geräteeinstellungen wie das gewählte Hintergrundbild inklusive sensibler Daten wie der WLAN-Passwörter.

Vergleichbare Backup-Möglichkeiten stellen auch andere anmeldepflichtige Apps und Cloud-Dienste bereit. Beispielsweise können die WhatsApp-Chatverläufe ebenfalls auf Google Drive gesichert werden. Die Drive-Datensicherung aktivieren Sie in Stock-Android 11 unter Einstellungen / System / Erweitert / Sicherung.

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Google Drive Backups in der Cloud aktivieren Sie über Einstellungen / System / Sicherung. © PC Magazin

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Hier können Sie auch den Bilder-Upload der Google Foto-App einrichten. Seit Juni hochgeladene Fotos rechnet Google mittlerweile auf das 15 Gigabyte große Gratis-Speicherpaket an.

Wer darüber hinaus Google-Dienste wie Kalender, Kontakte und Gmail nutzt, wird ohnehin unter seinem Google-Account die komfortable Online-Datensynchronisation aktiviert haben (Einstellungen / Konten).

Darüber hinaus bieten auch die Smartphone-Hersteller über ihre eigenen Zugänge Online-Datensicherungen auf ihren Servern an. Die helfen zumindest dann meist weiter, wenn man bei der Anschaffung eines neuen Modells seiner Marke treu bleibt.

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2. Lokale Backups

Wer seine persönlichen Daten lieber zuhause vorhält, dockt am besten sein Smartphone per USB-Verbindung an den PC an. Haben Sie im Smartphone die Datenübertragung freigegeben, können Sie zumindest die Dateien im öffentlich zugänglichen Bereich (Shared) per Drag-and-drop auf Ihre Festplatte kopieren oder verschieben.

Das betrifft Fotos (Ordner DCIM), Dokumente und auch Installationsdateien (APKs). Mehr Komfort bringt hier nach wie vor der Windows-Klassiker MyPhoneExplorer.

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MyPhoneExplorer erleichtert lokale Backups inklusive der gespeicherten Dateien und APKs. © PC Magazin

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Die Freeware erhalten Sie unter Den ebenfalls benötigten Android-Client gibt’s im PlayStore. Nachdem Sie der App die nötigen Zugriffsrechte erteilt haben, wählen Sie im Phone und in der Windows-Anwendung (Datei / Verbinden) den gewünschte Übertragungsweg. Hier sind auch WLAN oder Bluetooth möglich.

Damit Backups über USB gelingen, tippen Sie unter Einstellungen / Über das Telefon mehrmals auf den Eintrag Build Nummer bis die Entwickleroptionen freigeschaltet sind. In den Entwickleroptionen (System / Erweitert) aktivieren Sie die Option USB-Debugging.

Steht die Verbindung, starten Sie am Desktop über Extras / Sicherung erstellen Ihr Smartphone-Backup. Neben PIM-Daten wie Kontakten und Terminen können Sie auch Dateien und Anwendungen in Ihre lokale Smartphone-Sicherung einbeziehen.

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Direkt auf dem Smartphone oder in der Cloud: Android-Backup erstellen – so geht‘s

Gründe für einen Ausfall des Android-Smartphones gibt es viele: Etwa Totalschaden der Hardware, Diebstahl oder Verlust. Auch durch einen eigenen Fehler, etwa beim versehentlichen Deinstallieren einer App, wird eine Datensicherung schnell notwendig. Auch bei neu gekaufter Hardware hilft ein Backup sehr bequem bei der Erstinstallation des Nachfolgemodells und der Übernahme des Datenbestandes vom alten auf das neue Smartphone.

Lokales Android-Backup am PC

Die Vorteile bei einem lokalem Backup mit dem heimischen PC sind der riesige verfügbare Speicher. So sind auch mehrere Backup-Versionen kein Problem. Dazu der Sicherheitsgewinn durch die Lagerung der Sicherungsdatei getrennt vom Telefon. Hersteller wie HTC, Motorola, Samsung oder LG bieten häufig kostenlose Programme zum Download an. Hauptzweck ist neben dem Einspielen von Firmware-Aktualisierungen der Abgleich mit lokalen PC-Programmen wie Outlook für Termine und Kontakte, oder iTunes für Musik. Meistens ist aber auch eine Sicherungsfunktion enthalten. Bei Samsung heißt diese Software etwa Kies bzw. dessen Nachfolger Samsung Smart Switch und bei LG heißt sie LG Backup.

Ein bessere Alternative ist die Freeware MyPhoneExplorer. Dieses Programm ist Hersteller-unabhängig und arbeitet mit so gut wie allen Android-Smartphones zusammen. MyPhoneExplorer erstellt Backups von Handydaten sowie Apps und Einstellungen und legt die Sicherungsdateien auf der eigenen Festplatte ab.

Nachdem Sie das Tool auf Ihren PC heruntergeladen, installiert und gestartet haben, müssen Sie eine Verbindung zu Ihrem Smartphone herstellen. Das geht auf dreierlei Weise. Am einfachsten ist die Verbindung über WLAN. Einzige Voraussetzungen hierfür sind, dass sich PC und Smartphone im selben Netzwerk befinden, und außerdem der MyPhoneExplorer Client auf dem Handy installiert und gestartet ist. Über "Datei -> Verbinden" stellen Sie dann im PC-Programm die WLAN-Verbindung her. Sollte sie fehlschlagen, öffnen Sie "Datei -> Einstellungen -> Verbindung", wählen dort die Option Fixe IP-Adresse, und geben daneben die IP-Adresse ein, die die MyPhoneExplorer-Client-App anzeigt. Nach einem Klick auf "Ok" und erneut "Datei -> Verbinden" sollte es klappen. Falls nicht, können Sie die Verbindung auch per USB-Kabel herstellen. Dazu muss Ihr Handy beim Anschließen im Modus "Nur laden" stehen, und USB-Debugging aktiviert sein. Diese Funktion finden Sie in den Entwickleroptionen. Falls Ihr PC oder Notebook über Bluetooth verfügt, können Sie alternativ auch darüber eine Verbindung herstellen.

Nachdem die Verbindung steht, werden Kontakte, Kalender, Anruflisten und SMS synchronisiert. Ist das erledigt, können Sie zum Beispiel über die Rubrik "Dateien" die kompletten Ordner der Daten-Partition und der SD-Karte sichern.Was bei der automatischen Synchronisation allen berücksichtigt wird, können Sie über "Datei -> Einstellungen -> Multi-Sync" auswählen. Ein komplettes Image Backup des Handy lässt sich mit MyPhoneExplorer nicht anlegen.

Android-Backup direkt auf dem Smartphone

Hauptnachteil eines PC-Backups ist die manuell zu startende Sicherung. Solche Routineaufgaben werden schnell vergessen. Für Backups direkt auf dem Android Smartphone gibt es zahlreiche Apps im Google Play Store. Übersichtlich und leicht zu bedienen ist dabei das in der Basisversion kostenlose “MyBackup”. Sicherungen von Anwendungen, Medien und persönlichen Daten werden auf der SD-Karte oder dem internen Speicher abgelegt. Die Wiederherstellung von persönlichen Daten wie Kontakten, SMS oder Fotos funktioniert gut. In der Basisversion werden allerdings nur die installierten Apps selbst gesichert, persönliche Einstellungen gehen verloren.

Deutlich mehr Möglichkeiten bietet da Titanium Backup. Die Anwendung benötigt dazu allerdings Root-Zugriff - die Superuser-Rechte auf Android. Dieses Privileg ist vergleichbar mit den Administrator-Rechten auf dem Windows-PC. Dafür kann dann Titanium wirklich alles sichern und wiederherstellen. Neben den Anwendungen und Daten werden auch Systemeinstellungen und die persönlichen Einstellungen jeder einzelnen App gesichert. So werden auch die Spielstände vor dem Datenverlust bewahrt. Sämtliche Daten wandern dabei erst einmal auf die SD Karte des Handys. Praktisch ist, dass das Backup dabei über einen Zeitplan auf der entsprechenden Registerkarte konfiguriert und gestartet wird. Einmal aktiviert, müssen Sie sich keine Gedanken mehr über die Sicherung machen.

In der kostenlosen Version fehlen allerdings einige wichtige Funktionen die der kostenpflichtige Pro Version von Titanium Backup vorbehalten sind. Stapel-Wiederherstellung, Verschlüsselung, und die Dropbox-Synchronisation machen das Tool erst richtig mächtig. Letztere sorgt für eine sichere Lagerung der Daten, getrennt vom Mobiltelefon. Titanium Backup ist dabei mehr als nur ein Backup-Tool. Insbesondere mit den Möglichkeiten der Pro-Version verwalten und optimieren Sie Ihr Android-Smartphone zusätzlich ganz einfach. Aber Vorsicht! Mit den Möglichkeiten, die Ihnen der Root-Zugriff bietet, lässt sich auch Schaden anrichten.

Für eine Sicherung der Anwendungen und Einstellungen direkt auf dem Android-Smartphone geht unsere Empfehlung an Titanium Backup Pro.

Auf der folgenden Seite lesen Sie, wie Sie ein Android-Backup in der Cloud erstellen.

Android-Backup erstellen: Diese Apps helfen beim Datensichern

Täglich fallen auf Eurem Handy neue Daten an, die im Falle eines System-Crashs oder beim Verlust des geliebten Smartphones verloren gehen. Aus diesem Grund ist es sehr ratsam, sich noch vor dem Datenverlust um Android-Backups zu kümmern. Einmal eingerichtet, funktionieren die meisten Lösungen ganz von selbst und die Einrichtung dauert nichtmal 5 Minuten, versprochen!

Inhaltsverzeichnis

Doch bevor wir zu den einzelnen Möglichkeiten kommen, holen wir die Nutzer ab, die sich noch gar nicht mit der Materie auskennen. Hat Euch also ein Bekannter zu einem Backup geraten, fangen wir ganz von vorn an: Bei einem Backup geht es darum, Daten auf einem Speichergerät zu kopieren und an anderer Stelle sicher zu lagern. Gerade mobile Geräte wie Smartphones laufen Gefahr, kaputt zu gehen und dann habt Ihr keinen Zugriff auf Kontakte, Einstellungen, Bilder und Videos. Ein Android-Backup bedeutet dementsprechend, die Daten Eures Android-Handys auf einer Festplatte oder in einem Cloud-Speicher auszulagern.

Backups sind aber nicht nur dann relevant, wenn Eurem Handy etwas zustößt. Wechselt Ihr auf ein neues Handy und bleibt dabei dem Betriebssystem (Android! Für iPhone-Backups hier entlang.) oder sogar dem Hersteller treu, ist die Übernahme der alten Einstellungen kinderleicht. Damit Ihr nicht die nächsten Jahre an einen Hersteller gezwungen seid, fangen wir aber mit den Backup-Funktionen von Android an:

Um Android zu nutzen, benötigt Ihr einen Google-Account und erhaltet gleichzeitig 15 Gigabyte kostenfreien Cloud-Speicher. Dieser eignet sich dazu, die Einstellungen und die Kontakte Eures Android-Handys durch ein regelmäßiges Backup zu sichern. Folgt hierzu einfach den Bildern – die Spiegelstriche unter der Grafik erläutern das ganze noch einmal.

Android bringt bereits von Haus aus Mittel für ein Backup mit. Die Bilder zeigen Euch, wie Ihr dieses aktiviert und konfiguriert. / © NextPit

Steuert die Einstellungen Eures Android-Smartphones an

Wischt hier ganz nach unten, bis Ihr den Menüpunkt “System” seht

Hier seht Ihr einen Menüpunkt namens “Sicherung”. Wählt diesen aus

Über den Schieberegler könnt Ihr die Sicherung auf das Google Drive aktivieren

Achtung: Bei einigen Android-Handys weichen die Namen vom Stock-Android ab. Bemüht zur Not die Suche mit Begriffen wie “Backup”, “Sicherung” oder “Datensicherung”

Aktiviert Ihr die Backups über das Google Drive, sichert Euer Smartphone einmal täglich Eure Kontakte, die Einstellungen Eures Android-Systems. Im gleichen Menüpunkt listet Euer Smartphone auch weitere Backup-Apps auf. In meinem Falle gehört nur Google Fotos dazu. Ich nutze die Apps zur Sicherung meiner Bilder, allerdings wird Google den kostenfreien Speicherplatz sowohl bei Google Fotos als auch beim Google Drive ab Juni 2021 umstellen. Im verlinkten Artikel könnt Ihr Euch darüber informieren.

Während Ihr für die oben genannte Backup-Funktion keine zusätzliche App installieren müsst, lohnt sich der Blick in den Google Play Store. Denn einige Backup-Apps erlauben es Euch, automatisch auch Bilder und Videos, den ganzen Smartphone-Speicher oder weitere Daten zu sichern. Darüber hinaus ermöglichen andere Apps das automatische Backup auf einem PC.

Plant Ihr, die nächsten Jahre nur Samsung-Handys zu kaufen, könnt Ihr auch mit Samsung Cloud ein Backup ausführen./ © NextPit

Nutzt Ihr ein Samsung-Smartphone, könnt Ihr auch die hauseigene Alternative nutzen. Samsung-Backups enthalten folgende Daten und Einstellungen:

Telefon (Anrufprotokolle und Nachrichtenprotokolle)

Nachrichten (SMS, MMS, keine WhatsApp oder Telegram-Nachrichten)

Kontakte

Kalendereinträge

Alarme, Weltuhren und Timer

Einstellungen

Karten und Einstellungen von Samsung Daily

Layout des Startbildschirms

Apps (Keine Speicherständer oder Einstellungen)

Aufnahmen des Diktiergeräts

Wie Ihr seht, ist das Backup bei Samsung schon ein wenig umfangreicher. Dabei stehen Euch in der Samsung-Cloud wie bei Google 15 Gigabyte kostenloser Speicherplatz bereit.

Um die automatischen Backups bei Eurem Samsung-Handy zu aktivieren, steuert Ihr die App “Samsung Cloud” an. Hier findet Ihr direkt auf der App-Startseite den Eintrag “Dieses Telefon sichern” und genau diesen Eintrag tippt Ihr an. Nun könnt Ihr auswählen, welche Daten das Handy in die Cloud übertragen werden sollen.

Samsungs eigene Backup-App ist durchaus praktisch, allerdings könnt Ihr die Daten beim Wechsel auf ein neues Handy nur auf ein Samsung-Gerät übertragen. Ein deutlicher Nachteil von Hersteller-Lösungen, wenn es um das Sichern von Handydaten geht.

Auf einen Sonderfall möchten wir dennoch eingehen. Denn wie Ihr als regelmäßige NextPit-Leser sicher mitbekommen habt, darf Huawei keine Handelsbeziehungen mit US-amerikanischen Unternehmen eingehen. Dementsprechend stehen Euch auf Eurem Huawei-Smartphone weniger Möglichkeiten zur Sicherung Eurer Daten bereit. Vorinstalliert findet Ihr auf Huawei-Handys die App Huawei Cloud, die eine integrierte Backup-Lösung hat. Zur Aktivierung befolgt Ihr folgende Schritte:

Nutzt Ihr ein HMS-Smartphone, das ohne Google-Dienste funktioniert, ist die Huawei Cloud eine gute Backup-Möglichkeit. / © NextPit

Sucht auf Eurem Huawei-Handy nach der App “Huawei Cloud”

Steuert in der App den Eintrag “Cloud-Sicherung” an

Aktiviert nun den Schieberegler “Cloud-Sicherung” und personalisiert Euer Backup über den Punkt “Sicherungsoptionen”

Wie bei allen bisherigen Lösungen handelt es sich auch hier nicht um eine Möglichkeiten, Daten Eures Handyspeichers zu sichern. Huawei Backup umfasst Eure Galerie, die Kontakte, Memos, WLAN-Einstellungen, Aufnahmen im Rekorder, Nachrichten sowie Einstellungen Eures Browsers und vielen weiteren Apps wie de Kamera, dem Wetter oder auch Twin-Apps.

Sucht Ihr nach einer vollständigen Datensicherung Eures Handyspeichers, könnt Ihr die Daten mit der App “MyPhone Explorer” auch auf den Computer übertragen. Gleichzeitig habt Ihr dabei das gute Gefühl, die Daten nicht in einer fremden Cloud zu sichern. Myphoneexplorer ist vollkommen kostenfrei und im Google Play Store erhältlich.

Habt Ihr die Backup-Anwendung installiert, müsst Ihr noch den entsprechenden Client für Euren Computer herunterladen. Leider gibt es das Programm nur für Windows, Mac-Nutzer müssen sich nach einer Alternative umsehen.

Sind beide Programme installiert und startbereit, wählt Ihr auf Eurem Handy die gewünschte Übertragungsart. Dabei stehen WLAN, Bluetooth und das Anschließen per USB-Kabel zur Auswahl bereit. Hier empfehlen ich Euch die Verbindung per WLAN, da die Verbindung drahtlos ist und die nötige Geschwindigkeit mitbringt. Zur Sicherheit legt Ihr hier noch einen PIN-Code fest, damit niemand aus dem WLAN auf Euer Backup zugreifen kann. Anschaulich erklärt findet Ihr das ganze noch einmal anhand folgender Bullet-Points.

MyPhoneExplorer unter Android und Windows installieren

Auf dem Handy die gewünschte Übertragungsart wählen

PIN-Code zur Sicherheit festlegen

Zum Computer wechseln → Datei → Einstellungen → Verbindung

Zuvor gewählte Verbindung auswählen und Android als Handy-Typ definieren

Zurück in das Hauptmenü → Datei → Verbinden

Nun wechselt Ihr zum ersten Mal auf euren Computer und sucht hier nach dem Menüpunkt “Datei” und klickt anschließend auf “Einstellungen” und wählt den Eintrag “Verbindung”. Hier checkt Ihr, ob die Verbindung über WLAN ausgewählt ist und legt anschließend “Handy mit Google Android-Betriebssystem” als Handy-Typ fest.

Habt Ihr die benötigten Einstellungen getroffen, klickt Ihr im Hauptmenü wieder auf “Datei” und nun auf “Verbinden”. In den Einstellungen des Programms findet Ihr viele Konfigurationsmöglichkeiten und könnt Backups auch automatisch bei aktiver WLAN-Verbindung starten. Zwar wirkt MyPhoneExplorer nicht ganz so modern, das Tool ist dennoch leistungsstark und recht zuverlässig.

Für einen echten Backup-Profi müsst Ihr unter Android leider ein bisschen Geld in die Hand nehmen. Die App “Buggy Backup Pro” kostet Euch 6,49 Euro und bietet auch eine kostenfreie Version namens “Buggy Backup”. Probiert über die kostenfreie Version der App am besten aus, ob euch Handhabung und Funktionsumfang gefallen. In der Android-Community gilt Buggy Backup als gute Alternative zur App Titanium Backup. Letztere benötigt leider einen vorangegangenen Root, also dem Forcieren höherer Nutzerrechte unter Android. Da hierbei ein Garantieverlust droht, haben wir diese App nicht in diese Liste mit aufgenommen.

Arbeitet Ihr Euch ein wenig in die Datensicherung unter Android ein, bietet Buggy Backup viel Platz zum Wachsen. Denn die App lässt sich extrem individuell anpassen und bietet neben dem bloßen Kopieren von Daten auch Möglichkeiten zur Verschlüsselung, zur Bereinigung von Backups und unterstützt sogar Kommunikationsstandards wie NFC oder Wi-Fi Direct. Für angehende Backup-Profis eine sehr gute Wahl.

Nicht zu verwechseln mit der Google-Cloud aber doch sehr praktisch: die App Gcloud Backup. Die Anwendung wird im Google Play Store vor allem für ihre Einfachheit gelobt und ermöglicht neben der Sicherung von Einstellungen und App-Listen auch das Sichern von Daten, Bildern und Videos. Die Einrichtung Eures Backups erfolgt hier direkt beim Einrichten Eurer App und für die Nutzung ist lediglich eine E-Mail-Adresse erforderlich. Direkt zum Start wählt Ihr dann aus, welche Daten Ihr speichern wollt.

Bei Gcloud Backup steht Euch für einen kleinen Monatsbeitrag unlimitiertes Backup-Volumen zur Verfügung. / © NextPit

Kostenlos könnt Ihr einen Gigabyte an Cloud-Speicherplatz nutzen. Übersteigen Eure Fotos das kostenlose Kontingent schon gleich um das Vielfache, könnt Ihr zusätzlichen Speicher recht günstig erwerben. 100 Gigabyte Speicherplatz kosten für ein Jahr 11,99 US-Dollar, einen Daten-Upload ohne Begrenzung gibt es für 3,99 US-Dollar im Monat. Da die App unabhängig des Herstellers funktioniert und sich ebenfalls stark individualisieren lässt, ist Gcloud Backup eine günstige Rundum-Lösung.

Wie sich den FAQs der App entnehmen lässt, liegen die gespeicherten Daten zudem auf Amazon AWS-Servern. Somit speichert Ihr Eure Daten in den USA und solltet Euch bei Interesse über die hiesigen Datenschutzbestimmungen informieren. Auf der verlinkten Seite könnt Ihr Euch über das Speichern von Daten in den USA informieren.

Vergleicht man das Sichern von Daten zwischen iOS und Android, zeigen sich Android-Backups deutlich individueller. So lassen sich mit Apps wie Buggy Backup Pro unzählige Einstellungen treffen, die zusammen für mehr Komfort und mehr Datenschutz sorgen. Backup-Lösungen von Herstellern wie Huawei oder Samsung orientieren sich hingegen mehr am Vorbild über die Apple iCloud. Hier könnt Ihr rudimentäre Informationen Eures Handys auf einem Cloud-Speicher parken und müsst zur dauerhaften Verwendung auch Euer nächstes Handy beim jeweiligen Anbieter kaufen.

Gerade aus diesem Grund solltet Ihr Euch mit den Alternativen in diesem Artikel beschäftigen. Hier ist Gcloud Backup ein guter Mittelwert zwischen Kompliziert und unabhängig und einfach und abhängig. Denn die App bietet für einen geringen monatlichen Beitrag unbegrenzten Cloud-Speicher und synchronisiert die Daten simpel und einfach über WLAN-Verbindungen. So sichert Ihr einfach und zuverlässig neben Einstellungen und Kontakten auch Bilder, Videos und Apps.

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Jarosław Kułak
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